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Neujahr Frühlingsanfang Karwoche Ostern Die Eisheiligen Pfingsten Kirchweih


Neujahr

Glückwunsch der Dorfjugend beim Ansingen in der Neujahrsnacht  
 
Das alte Jahr verflossen ist wie uns die Uhr anzeigt
drum sind wir auf den Glockenschlag als Sänger schon bereit.
Wir wünschen dem Herrn Fritz Mola dahier und seiner Familie daneben:
 
Gesundheit, Glück und Einigkeit
und nach vollbrachter Lebenszeit
die Himmelskrone erben.
 
Glückselig's Neu's Jahr!

Frühlingsanfang

Er ist's! (Eduard Mörike)
 
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
 
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen,
- Horch von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich hab ich vernommen!

Alle Vögel sind schon da (Joseph von Eichendorff)
 
Alle Vögel sind schon da, alle Vögel alle.
Welch ein Singen, Musiziern, Pfeifen, Zwitschern, Tiriliern.
Frühling will nun einmarschiern, kommt mit Sang und Schalle.
 
Wie sie alle lustig sind, flink und froh sich regen.
Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar
wünschen dir ein frohes Jahr, lauter Heil und Segen.
 
Was sie uns verkünden nun, nehmen wir zu Herzen.
Wir auch wollen lustig sein, lustig wie die Vögelein.
Hier und dort, feldaus, feldein, singen, springen, scherzen.

Karwoche

Klappern für den Gottesdienst
Ankündigungen der Ministranten beim Raspeln / "Roufln"
Nach dem Einsetzungsamt am Gründonnerstag bis zum Gloria in der Osternacht verstummen die Kirchenglocken, und hölzerne Raspeln und Klappern übernehmen deren Dienst.
 
Das ist das Ave Maria, der englische Gruß,
den jeder katholische Christ beten muß!
(Zum Angelus-Gebet am Morgen, um zwölf Uhr mittags und zur Abenddämmerung)
 
Das ist das erste zum Gottesdienst.
Das ist das zweite zum Gottesdienst.
Wir raspeln zusammen.
(Zu den Gottesdiensten 1/2 Stunde, 1/4 Stunde und 5 Minuten vor Beginn)
Hammer-'Roufl' mit Resonanzkasten

Die heilige Woche (Volksgut)
 
Als Jesus von seiner Mutter ging und die große, heilige Woche anfing,
da hatte Maria viel Herzeleid. Sie fragte den Sohn mit Traurigkeit:
 
"Ach Sohn, du liebster Jesus mein, was wirst du am heiligen Sonntag sein?"
"Am Sonntag werd' ich ein König sein, da wird man mir Kleider und Palmen streun."
 
"Ach Sohn, du liebster Jesus mein, was wirst du am heiligen Montag sein?"
"Am Montag bin ich ein Wandersmann, der nirgends ein Obdach finden kann."
 
"Ach Sohn, du liebster Jesus mein, was wirst du am heiligen Dienstag sein?"
"Am Dienstag bin ich der Welt ein Prophet, verkünde, wie Himmel und Erde vergeht."
 
"Ach Sohn, du liebster Jesus mein, was wirst du am heiligen Mittwoch sein?"
"Am Mittwoch bin ich gar arm und gering, verkaufet um dreißig Silberling."
 
"Ach Sohn, du Iiebster Jesus mein, was wirst du am heiligen Donnerstag sein?"
"Am Donnerstag bin ich im Speisesaal das Opferlamm beim Abendmahl."
 
"Ach Sohn, du liebster Jesus mein, was wirst du am heiligen Freitag sein?"
"Ach Mutter, ach liebste Mutter mein, könnt' dir der Freitag verborgen sein!
Am Freitag, liebe Mutter mein, da werd ich ans Kreuz genagelt sein!
Drei Nägel, die gehen durch Hände und Füß. Verzage nicht, Mutter, das Ende ist süß!"
 
"Ach Sohn, du liebster Jesus mein, was wirst du am heiligen Samstag sein?"
"Am Samstag bin ich ein Weizenkorn, das in der Erde wird neu geborn."
 
"Ach Sohn, du liebster Jesus mein, was wirst du am heiligen Sonntag sein?"
"Am Sonntag - freu dich, o Mutter mein! Dann werd' ich vom Tod erstanden sein:
Da trag ich das Kreuz mit der Fahn' in der Hand,
dann siehst du mich wieder im Glorienstand!"

Ostern

Am Osterbrunnen (Aus der Fränkischen Schweiz)
 
Wenn die Maala Wasser hueln
und die Bumm tun pumpn
schreit der Pfarra zen Fenster naus:
Gedde haam, ihr Lumpn!

Der Osterspaziergang (Johann Wolfgang von Goethe)
 
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
Durch des Frühlings holden, belebenden Blick;
Im Tale grünet Hoffnungsglück;
Der alte Winter, in seiner Schwäche,
Zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dorther sendet er, fliehend, nur
Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
In Streifen über die grünende Flur;
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
Überall regt sich Bildung und Streben,
Alles will sie mit Farben beleben;
Doch an Blumen fehlt's im Revier,
Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
Nach der Stadt zurückzusehen.
Aus dem hohlen, finstern Tor
Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
Denn sie sind selber auferstanden,
Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
Aus der Straßen quetschender Enge,
Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
Sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
Wie der Fluß, in Breit' und Länge,
So manchen lustigen Nachen bewegt,
Und bis zum Sinken überladen
Entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
Blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
Zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!

Die Eisheiligen

Wetterregeln zum 12. bis 15. Mai  
 
Pankraz, Servaz, Bonifaz
haben die Bauern nicht gern,
es sind gar gestrenge Herrn.

   
 
Die Liebe und der Mai
gehn selten ohne Frost vorbei.

   
 
Is die kolt Soffi vebei,
semme ven Nochtfrost frei.

Pfingsten

Sequenz im Pfingsthochamt  
 
Komm o Geist der Heiligkeit! Aus des Himmels Herrlichkeit sende deines Lichtes Strahl.
 
Vater aller Armen du, aller Herzen Licht und Ruh, komm mit deiner Gaben Zahl!
 
Tröster in Verlassenheit, Labsal voll der Lieblichkeit, komm o süßer Seelenfreund!
 
In Ermüdung schenke Ruh, in der Glut hauch Kühlung zu, tröste den, der Tränen weint.
 
O du Licht der Seligkeit, mach dir unser Herz bereit, dring in unsre Seelen ein!
 
Ohne deinen Gnadenschein steht der arme Mensch allein, kann nicht gut und sicher sein.
 
Wasche, was beflecket ist; heile, was verwundet ist; tränke, was da dürre steht;
 
Beuge, was verhärtet ist; wärme, was erkaltet ist; lenke, was da irre geht!
 
Heil'ger Geist, wir bitten dich: Gib uns allen gnädiglich deiner sieben Gaben Kraft!
 
Gib Verdienst in dieser Zeit und dereinst die Seligkeit nach vollbrachter Wanderschaft! Amen. Alleluja.

Kirchweih

 
 
Kaane is mir lieber
 
wie die Neuagrüner.
 
Ham sa gfreckta Gänsla gfressn,
 
ham gedacht 's senn Hühner!
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